Zooplankton – Stillgewässer

Das Zooplankton, dies sind die eher passiv im See hin und her bewegten, schwebenden Kleintiere.

Es ist zumeist für Felchen sehr begehrtes Futter. Die Hauptkomponenten in abnehmender Körpergröße sind

  1. Crustaceen oder Krebstiere
  2. Rotatorien oder Rädertiere
  3. Einzeller wie Flagellata (Geißeltierchen) und Ciliata (Wimperntiere)
  4. Bakteria oder Bakterien

Je nachdem, ob ein See von Fischen bewohnt ist oder nicht, kann das Zooplankton große Teile der im See lebenden Biomasse ausmachen und daher Bedeutung für Trophie oder Management des Gewässers haben.

Besondere Schwerpunkte von LimSa Gewässerbüro liegen in der Inventarisierung von planktischen Wimpern-, Räder- und Krebstieren aus stehenden Gewässern.

Zooplankton workshop Juni 2016 in Gunzenhausen: link Programm link Teilnahme

Aufbau Zooplanktonteiler n. Geller, oben Einfülllkammer (weiß), unten Sedimentierkammer (Plexi) mit Flächenteiler (Edelstahl + Gaze)
Aufbau Zooplanktonteiler n. Geller, oben Einfülllkammer (weiß), unten Sedimentierkammer (Plexi) mit Flächenteiler (Edelstahl + Gaze)

Methodische Arbeiten beziehen sich auf die Evaluation einer verwendeten Teilungsmethode für Zooplanktonproben. Oben in der Grafik die Auswertungsplots von 25 Gitterquadraten des Flächenteilers nach W. Geller, links im Foto, aus einer Versuchsserie 2014.

Aktuelle Veröffentlichung 2016 bei der DGL (Deut. Gesell. Limnol.): pdf

Beispielhafte Aufträge sind die Auswertung von Zooplanktonproben aus einer Ecotox-Studie in Mesokosmen, künstlichen Teichanlagen, die verschiedene Mengen an Textsubstanz erhalten und auf die Tiere im Wasser einwirken. Hiermit stellt man fest, ob und in welcher Konzentration eine Substanz Langzeiteinfluß auf einen Wasserkörper bzw. seine Lebensgemeinschaft hat.
Oder das Langzeitmonitoring von Rotatorien und Ciliaten im Bodensee-Plankton, welche in die klimatische- und Langzeit-entwicklung eines reoligotrophierten Voralpensees münden.
Oder der Vergleich zweier sehr ähnlicher kleiner Seen hinsichtlich der Verarbeitung von Kohlenstoff aus Umland bzw. zugefügt im Experiment zu der jeweils seeinternen Nahrungskette.

Aufschlussreich zur Beurteilung eines Gewässers sind einerseits die Arten, zum anderen aber die Anzahlen und insbesondere deren Biomassen. Da die Häufigkeit der Organismen mit abnehmender Größe ansteigt, ist hier umso mehr die Bestimmung der Biomasse relevant. Dazu benötigt man entweder das Volumen, welches die Organismen im Wasser verdrängen, oder ihr spezifisches Gewicht. Das Volumen ist durch Messung der Längen- und Breitendimension und der Zuordnung einer geometrischen Form, die die Form des Organismus am besten beschreibt, am leichtesten zu erzielen.

Bettenberg

Ein lebendes Wimperntier der Gattung Dileptus von etwa ¼ mm Länge. Sein zu Hause war der Tümpel am Bettenberg (Konstanz Litzelstetten)

Einen Überblick über die Tätigkeiten von LimSa Gewässerbüro gibt der hinterlegte Vortrag, der im Rahmen einer Biolago-Veranstaltung 2011 gehalten wurde: wtw-Vortrag 2011