Hier wird beschrieben, was LimSa in Bezug auf Fliessgewässer bietet
- Probenahme von Makrozoobenthos, Makrophyten, PoD, Diatomeen
- Gewässerzustandsbewertung fließender Gewässer gemäß WRRL-Anforderungen
- Makroinvertebraten: Art-Bestimmung, Häufigkeitsverteilung, Inventarisierung
”Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut,
das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss …
… es ist erforderlich, eine integrierte Wasserpolitik in der Gemeinschaft zu entwickeln.”
(aus den Erwägungsgründen für die Erarbeitung der europäischen
Wasserrahmenrichtlinie WRRL).
Gewässerzustandsbewertung fließender Gewässer durch Makroinvertebraten:
Bestimmung, Häufigkeitsverteilung, Inventarisierung
Eine Chemische Untersuchung des Gewässers gibt Einblick in den momentanen Zustand eines Gewässers. Hält eine chemische (Einleitung) oder physikalische (Temperaturerhöhung) Belastung eines Gewässers über 7 Tage hinweg an, zeigen sich bereits Auswirkungen in der Besiedlung für mindestens ein Jahr. Erst die pflanzliche und tierische Besiedlung von Gewässern gibt also Aufschluss über den langfristigen Zustand eines Gewässers. Dabei spielen die sogenannten Zeigerarten, die nur einen geringen Spielraum für ihre ökologischen Ansprüche tolerieren können, eine ganz besonders große Rolle.
Bei einem Fließgewässer werden die Bodenbesiedler (Makroinvertebraten) und die Begleitflora untersucht. Das können die nach oben aus dem Wasser wachsenden Makrophyten sein, aber auch die kleinen, an Steine gebundenen Algen oder Moose (Phytobenthos ohne Diatomeen). Die Besiedlung mit an Steinen und Unterwasserpflanzen festgehefteten (epiphytischen) Algen (Phytobenthos, Diatomeen) gibt aufgrund ihrer feinen Abstufung besonders gute Hinweise, wird jedoch wegen des erforderlichen Spezialwissens und der aufwändigeren Präparations-Methodik seltener angewendet.
Beim fließenden Gewässern sind zur Beurteilung des biologischen Zustandes folgende
Untersuchungsmöglichkeiten gegeben:
- Makrophyten (Kartierung der untergetaucht lebenden höheren Pflanzen)
- Phytobenthos ohne Diatomeen (PoD)
- Phytobenthos, Diatomeen
- Makrozoobenthos nach WRRL, ASTERICS bzw. Perlodes Verfahren zur Bestimmung der Gewässergüte
- Zeiger- bzw. FFH-Arten Austropotamobius torrentium, Unio crassus, Cordulegaster boltoni u. C. bidentata.
- Zusammensetzung der Fischpopulation, fiBs-Anwendung,
Fettgedrucktes wird im Haus, bei LimSa erarbeitet. Ist die Phytobenthoszusammensetzung gefragt, kooperieren wir mit nach WRRL-Standards arbeitenden Büros in Deutschland (www.limnologen.com), die die von uns genommenen Proben zugeschickt bekommen. Geht es um die Fischfauna, ziehen wir entsprechende Experten hinzu, bspw. aus dem ASV Konstanz. Der 2015 erschienene Leitfaden für Baden-Württemberg zu gewässerbezogenen Anforderungen gibt vor, wie das Gutachten gestaltet werden sollte: link LUBW Leitfaden.
Ein typisches Anwendungsbeispiel für eine Bewertung nach ASTERICS (WRRL) ist die Verlängerung bzw. Erlaubnis für die Einleiter aus Kläranlagen, Kraftwerken, oder von Neu-Einleitern. Nach Ablauf der Genehmigung müssen diese nachweisen, dass sie ihren Vorfluter nicht verschlechtern in seiner biologischen Qualität.
Fliessgewässerbewertung
Die bodenlebenden Tiere in einem Bach oder Fluss stellen vielfach ganz bestimmte Ansprüche an ihren Lebensraum, sodass der Anteil von Zeigerarten in einem Lebensbereich besonders hoch ist, je seltener es diesen Lebensraum noch gibt. Da sich die Besiedlung im Jahreslauf mit der Entwicklung der Organismen verändert, liefern erst mehrmalige Kartierungen (Probenahmen) ein genaues Bild. Somit spielt das Arten-Inventar ein große Rolle, welches das Vorkommen aller im Jahreslauf erscheinenden Arten beziffert. Dabei ist die Häufikgeitsverteilung der Makroinvertebraten besonders wichtig.