Rotatorien

Rotatorien sind die Entwicklungsgeschichtlich erste Gruppe der Mehrzeller im Plankton, also Tiere, die aus mehreren sich unterschiedlich entwickeln-den Zellen aufgebaut sind, im Gegensatz zu den Einzellern. Dem Größen-bereich nach, den sie abdecken, etwa 50 µm für die kleinsten bis zu über 1000 µm für die größten Arten, gehören sie dem Mikrozooplankton an. Sie haben komplizierte Entwicklungszyklen und spielen in manchen Seen eine dominante Rolle, wenn das Crustaceenplankton saisonal oder aus anderen Gründen fehlt.

Ihren Namen haben sie von dem Räderorgan, welches ringförmig angeordnete Wimpernbänder am Kopfende der Tiere sind. Damit können sie sich sowohl fortbewegen sowie einen Nahrungsstrom erzeugen.

LimSa bietet die Auswertung von Rotatorienproben aus Seen, zusammen mit den Crustaceen oder getrennt.

Abgebildet ist eine Polyarthra vulgaris aus einem Tümpel, eine Lebendaufnahme [Quelle: Mandery]

Im Rahmen eines Praktikums fertigten Tabea Riedel und Corinna Waider einen Katalog der Plankton-Rädertiere im Bodensee an. Fotos wurden von LimSa zur Verfügung gestellt und im Internet recherchiert. Von einigen Arten wurden die Kauapparate präpariert und verglichen mit Literatur- oder Bildvorgaben. Download pdf des Kataloges.

Neobiota: auch aus dieser Gruppe finden sich vermehrt Tiere in den letzten Jahren in mitteleuropäischen Gewässern ein, die zuvor nur aus anderen Regionen gemeldet waren. Aktuell scheint dieses etwa 120 µm messende Rädertier mit Namen Brachionus zahniseri sich gerade sehr wohl zu fühlen, in einem norddeutschen Flachsee, u.a. aber auch im Bodensee. Einen interessanten Überblick über Arten von Rädertieren findet man im Weltkatalog der Rädertiere des Haus der Natur (http://rotifera.hausdernatur.at).

Quelle: Schmidt-Halewicz, LimSa, Aufnahme von Plankton aus dem Überlingersee, 2019